Runder Tisch zu Perspektiven für Azubiwohnen in Münster: WIN lud Gastreferenten aus Hamburg ein

3. Runder Tisch Azubiwohnen mit Dr. Stefan Brauckmann

Auch in Münster wird bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende benötigt. Das hat nicht nur eine Umfrage von IHK Nord Westfalen und Handwerkskammer (HWK) Münster aus September d.J. ergeben: Darin sind sich auch die Teilnehmenden des Runden Tisches ‚Azubiwohnen‘ einig. Dieser tagte jetzt auf Einladung der Wirtschaftsinitiative Münster (WIN) bereits zum dritten Mal und in erweiterter Besetzung - mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Bildung sowie Wohlfahrt und mit Gastreferent Dr. Stefan Brauckmann, Geschäftsführender Direktor des Moses Mendelssohn Instituts aus Hamburg. Brauckmann, der u.a. der FDS gemeinnützigen Stiftung und der Stiftung Azubiwerk Hamburg beratend zur Seite steht, zeigte aktuelle Zahlen zum Wohnkostenbudget von Auszubildenden sowie zu Wohnpreisen für WG-Zimmer in Münster auf: An einem Budget von maximal 300 – 400 Euro eines Auszubildenden für eine Warmmiete und einem für 2024 zu erwartenden durchschnittlichen Mietpreis von 450 Euro für ein WG-Zimmer in Münster lässt sich der Bedarf für ein spezielles Wohnangebot für Auszubildende deutlich ablesen. „Damit würden wir diese jungen Menschen in einer wichtigen Lebensphase zwischen Schule und Beruf unterstützen. Gleichzeitig geht es darum, Unternehmen bei der Suche nach Auszubildenden zu helfen und mit einem Wohnangebot ein weiteres gutes Argument für eine Ausbildung in Münster zu liefern“, so Sandra Wulf, Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative Münster.

Über seine eigenen Erfahrungen bei der schwierigen Suche nach passendem Wohnraum wusste ein Auszubildender des Mövenpick Hotels zu berichten, wo der Runde Tisch stattfand. Umso besser, dass das Land NRW erneut ein Förderprogramm für Junges Wohnen aufgelegt hat, durch das Mittel für Wohnprojekte zur Verfügung gestellt werden. Denn die Wege zum Ausbildungsort seien jetzt schon für viele sehr weit, wie eine Vertreterin des Adolph-Kolping-Berufskollegs berichtete. Dr. Brauckmann geht daher zunächst von einem Mindestbedarf von rund 150 Wohnplätzen in Münster aus, die durch ein entsprechendes Angebot zügig zur Verfügung gestellt werden sollten. Konkrete Lösungsvorschläge sollen nun verschiedene Arbeitsgruppen des Runden Tisches erarbeiten.