"Nachhaltiges Verkehrskonzept für Münster lässt weiter auf sich warten"

Autofenster - Quelle: Pixabay.com

„Ein nachhaltiges Verkehrskonzept für unsere Stadt steckt nach wie vor in der Warteschleife“, kritisiert Marcus Geßler, Vertreter der WIN im Ausschuss für Verkehr und Mobilität. „Die Anwohnerparkgebühren werden erhöht, das Anfang 2021 durch Beschluss des Rates in Auftrag gegebene integrierte Parkraumkonzept wird, was die konkreten Maßnahmen anbetrifft, aber erst Ende des Jahres vorgelegt. Im Rahmen des Masterplans Mobilität Münster 2035 wurden zuletzt die Ergebnisse der Bürgerbeteiligungsverfahren vorgestellt. Zudem gibt es einen nächsten Zwischenbericht. Was, wann, wo und wie kommen wird, ist aber noch nicht absehbar. Genauso wie das Standortkonzept für Mobilstationen, das nach Auskunft der Verwaltung auf eine frühere Anfrage der WIN eigentlich im 4. Quartal 2022 vorgelegt werden sollte“, zählt Geßler auf.

Da helfe es auch nicht, wenn die Ratsmehrheit zuletzt vorbereitende Maßnahmen für eine multimodale Mobilstation an der Weseler Straße beschlossen habe. „Am ursprünglichen Zeitplan der Verwaltung für die Mobilstation hat sich wohl nicht wirklich etwas geändert, auch wenn deren Entwicklung mit besonderer Priorität verfolgt werden soll“, meint Ingo Niggemann, Vorstandsmitglied der WIN und stv. sachkundiger Einwohner im Verkehrsausschuss. Gebührenerhöhung und Streichung von Parkplätzen und Straßenumbaumaßnahmen, wie der weiteren Abbiegespuren an der Weseler Straße, bei langwieriger Erarbeitung von Alternativlösungen für Pendler und Anwohnende seien keine Strategie für die Verkehrswende. „Es braucht erst Anreize für den Umstieg vom Auto auf ÖPNV und Rad. Dabei geht es primär um infrastrukturelle Maßnahmen. Ein verbilligtes Monatsticket macht noch lange keine verbesserte Qualität des ÖPNV aus“, stellen die WIN-Vertreter Geßler und Niggemann klar. Weitere Lösungen seien bekannt und im Zwischenbericht zum integrierten Parkraumkonzept erneut angesprochen: bessere Nutzung von P&R-Anlagen mit Shuttle-Angeboten, Mobilstationen, weitere Carsharing-Plätze und Parkraum für Lieferdienste. Darüber hinaus fordere die WIN gesonderte Stellplatzmöglichkeiten für Handwerker und werde diese Forderung auch im Rahmen der Diskussion über das Integrierte Parkraumkonzept im Fachausschuss erheben.