Öffentliches Fahrradverleihsystem: „Projekte in Wartestellung im Verkehrsbereich endlich umsetzen, statt wieder in einen neuen Vorschlag zu investieren“

Fahrradverleih

„Bitte keine neue Baustelle! Statt jetzt noch in ein öffentlich gefördertes Fahrradverleihsystem zu investieren, sollten diejenigen Projekte im Verkehrsbereich, die schon lange in der Warteschleife sind, erst einmal umgesetzt werden“, fordert Marcus Geßler, Vorstandsmitglied der Wirtschaftsinitiative Münster (WIN) und Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Mobilität. Dazu zähle insbesondere die Einrichtung neuer Mobilstationen, die ja nach den beschlossenen Qualitätsstandards auch Fahrradstellplätze und Bike-Sharing-Stationen vorsähen. Für ein neues stationsbasiertes System, wie es jetzt durch einen externen Gutachter geprüft wurde, fehle schlichtweg der Platz. „Außerdem müssten Besucherinnen und Besucher unserer Stadt ja erst mal zu den Stationen hinkommen. Mobilstationen sind da schon deshalb der bessere Weg, weil man direkt vom PKW oder Zug auf Bus oder Fahrrad umsteigen kann“, erklärt Geßler.

WIN-Vertreter Geßler macht zudem auf einen wichtigen wirtschaftlichen Aspekt aufmerksam: „Wir haben doch schon viele kommerzielle Anbieter für Fahrrad-, Scooter- oder Pedelecverleih in Münster. Mit so einem System schaffen wir einen mit öffentlichen Geldern subventionierten Mitbewerber. Das würde auf kurze Dauer zu einer Verdrängung gewerblicher Anbieter führen. Will die Stadt wirklich Unternehmen den Markt streitig machen?“, fragt Geßler deshalb. Kurzum: Ein städtischer Zuschuss von bis zu 900.000 Euro sei besser in ÖPNV-Maßnahmen und weitere Fahrradstellplätze und -wege angelegt, als in zusätzliche Fahrräder. „Wir brauchen keine neuen Denkbaustellen im Verkehrsbereich, sondern endlich eine Umsetzung von Projekten, die uns wirklich helfen, den PKW-Verkehr in der Innenstadt zu reduzieren“, so Geßler abschließend.

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